Statement der Schulleitung der ETH Zürich

Nach intensiven Gesprächen mit allen involvierten Parteien hat die Schulleitung der ETH Zürich entschieden, den Vortrag des Autors Léopold Lambert am D-ARCH abzusagen. In einer Stellungnahme erläutert sie die Entscheidung im Detail.

Weil die Forschungs- und Meinungsfreiheit für die Schulleitung der ETH Zürich ein besonders schützenswertes Gut ist, hat sie die Frage, ob ein Vortrag von Léopold Lambert zum Thema «Weaponized Architecture: Settler Colonialism and the Built Environment in Palestine» stattfinden soll, sehr sorgfältig geprüft. Zusammen mit den Verantwortlichen des Departements Architektur hat sie die vorliegenden Fakten analysiert, intensive Gespräche mit allen involvierten Parteien geführt, mögliche Alternativveranstaltungen mit Rede und Gegenrede geprüft und externe und interne Expertinnen und Experten konsultiert.


Die Schulleitung der ETH Zürich hat nun entschieden, die Veranstaltung, die im Rahmen einer von Studierenden gestalteten Seminarreihe des Departements Architektur geplant war, abzusagen. Léopold Lambert bringt als Referent entsprechende Fachexpertise mit: Es ist daher nachvollziehbar, warum die Studierenden ihn zu dieser Seminarreihe eingeladen haben. Für die Schulleitung blieb im Austausch mit dem Referenten jedoch unklar, ob dieser bereit ist, sich glaubhaft und genügend explizit von Gewalt zu distanzieren. Das wäre nicht im Einklang mit den Werten der ETH Zürich und dem Statement der Hochschule zugunsten aller Menschen im Nahost-Konflikt.


Die Schulleitung der ETH Zürich möchte indes festhalten, dass das Architekturdepartement einer international ausgerichteten Hochschule zu politischen Aspekten der Raumplanung oder des Siedlungsbaus forschen kann und soll. Dass dabei auch bestehende Strukturen kritisch hinterfragt und kontroverse Themen wie die Folgen der israelischen Siedlungspolitik diskutiert werden, steht ausser Frage.
 

«Antisemitismus wird nicht toleriert»

Zeitungsartikel unterstellen dem Departement Architektur, Antisemitismus zu schüren. Vorsteher Matthias Kohler nimmt im Namen der Departementsleitung Stellung zu den Vorwürfen.

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